
Quantencomputer versprechen, bestimmte komplexe Probleme deutlich effizienter zu lösen als klassische Rechner. Bisher bekannte quantenbasierte Verfahren bauen jedoch zumeist auf âHeuristikenâ auf â also auf AnsĂ€tzen, deren GĂŒltigkeit nicht streng mathematisch bewiesen ist. Andere bieten nur moderate Vorteile, die schnell durch quantenmechanisch notwendige Fehlerkorrekturprotokolle zunichtegemacht werden. Es besteht daher das Risiko, dass viele theoretisch beschriebene Quantenalgorithmen keine praktische Relevanz erlangen werden.
Dieses Projekt untersucht, ob in der Logistik und MobilitĂ€t reale Optimierungsprobleme existieren, die ausreichend mathematische Struktur aufweisen, dass ein nachweisbarer und substantieller Quantenvorteil aufgezeigt werden kann. Das Konsortium vereint dafĂŒr Partner, die Expertise im Bereich der theoretischen (UzK) und angewandten (OTH) Quanteninformatik mitbringen, sowie mit der Siemens AG und ihrer Tochterfirma Siemens Mobility GmbH fĂŒhrende industriellen Anbieter im Bereich Supply Chain Management und MobilitĂ€t.
Da sowohl Argumente aus der theoretischen Informatik wie auch die Erfahrung der letzten Jahre dagegensprechen, dass man fĂŒr generische kombinatorische Optimierungsprobleme einen nachweisbaren substanziellen Quantenvorteil erzielen kann, werden die Partner gezielt AnwendungsfĂ€lle untersuchen, die eine reiche, âalgebraisch angehauchteâ, Struktur aufweisen. Auf der Grundlage solcher Strukturen sind in anderen Bereichen (z.B. der Kryptoanalyse) nachgewiesene Quantenvorteile bekannt. Wir werden nach Instanzen suchen, die in der industriellen Anwendung relevant sind.